Nora Schumacher – 1 Jahr Lebenserfahrung in Peru gesammelt

Viele junge Leute verlangt es heute danach, nach Schulabschluss und vor Studienbeginn oder Berufsausbildung irgendwo auf der Welt einen nützlichen Beitrag zu leisten.

Die Vorjahres-Abiturientin Nora Schumacher aus Obergrombach entschied sich, in Südamerika zu helfen..

Durch den Verein „Amntena“ wurde sie nach Peru vermittelt. Amnetena e.V. vermittelt hauptsächlich Freiwilligen-Dienste nach Peru, Bolivien, Chile und Mexiko.

In der peruanischen Hauptstadt Lima betreut das Gesundheitsinstitut „ISDEN“ unter anderem im Armenviertel „San Martin de Porres“ seit 2010 eine Zweigstelle. Geleitet werden die ISDEN-Stellen von Missions-schwestern vom Heiligsten Herzen Jesu, der sein Stammhaus im Stadtteil Hiltrup von Münster hat. ISDEN setzt sich drei Schwerpunkte: die Einrichtung von Gemeinschaftsküchen und Unterstützung von Frauenorganisationen, Förderung von Spar- und Leihgenossenschaften und die Humanisierung des Gesundheitswesens.

Bei letzterem steht die Bekämpfung von Krankheiten im Vordergrund. So ist beispielsweise die Tuberkulose in Peru noch weit verbreitet.

In den ersten drei Wochen ihres Aufenthalts wurden Nora Schumacher und ihre Mit-streiterinnen behutsam mit Land und Leuten, Mentalität und Sprache bekannt gemacht.

Dann erfolgte der Einsatz in einem der ärmsten Viertel Limas. Hier arbeitete sie anfangs im Büro. „Ich habe zum Beispiel Kurse vor- und nachbereitet, etwa zum Thema: Wie funktioniert ein Wasserfilter?“ erläutert die lebhafte 20jährige. Nach dem Kurs wurden dann Wasserfilter verteilt. Ein anderes Projekt von ISDEN widmete sich der Nahrung. So wurde etwa demonstriert, wie man auch im kleinsten Vorgarten, auf engstem Raum noch Gemüse ziehen kann.

ISDEN betreut auch „Frauenhäuser“ in Kurse zum Backen, Kochen, Nähen und Stricken angeboten werden. Die erzeugten Produkte können die Frauen dann verkaufen, um etwas eigenes Geld zu verdienen und damit unabhängig von den Männern zu werden. Denn noch immer sind die Gesellschaften in Süd- und Mittelamerika Männlich-martialisch geprägt.

ISDEN finanziert sich durch finanzielle Spenden, aber auch durch europäische Kleiderabgaben, die sortiert und verkauft werden.

Besonderen Raum widmet ISDEN der Gesundheit. Zwar gibt es staatliche und private Krankenversicherungen in dem Andenland, aber das ganze System ist höchst mangelhaft. „Minderbemittelte Patienten werden Stelle zu Stelle geschickt!“ so Cora Schumacher leidenschaftlich “und dann erlebte ich noch im Frühjahr einen mehrmonatigen Streik der Ärzteschaft!“

Das medizinische Personal im Land der Inka-Nachfahren ist hoffnungslos erfordert.

Für eine junge Dame, die wohlbehütet im Familienschoss in der „Perle des Kraich-gaus“ aufgewachsen ist, waren neue Erkenntnisse manchmal schwer zu verstehen: „Da wohnt eine Familie unter ärmlichsten Verhältnissen; das Haus besteht aus vier Mauern und einem Blechdach, aber mitten im einzigen Raum steht ein Flach-bildschirm neuester Fabrikation!“ Peru ist trotz der Armut weiter Bevölkerungsteile eine Konsumgesellschaft. „Der Peruaner andere Prioritäten in seinem Leben als der rational denkende Mittel-Europäer“, stellte Nora Schumann fest. Dabei sind die Peruaner äußerst gastfreundlich. „Die Bereitschaft, zu teilen, ist noch sehr hoch!“ so Schumacher.

Eines hat die ISDENHelferin ganz klar festgestellt:“ In Lima besteht die Sehnsucht nach westlicher Lebensart!“ Dabei bleibt das indigene Erbe der Nachfahren der Sonnen-söhne über kurz oder lang auf der Strecke.

Jetzt ist Nora Schumacher wieder zu Hause im Grombachtal. Jetzt im Herbst beginnt sie in Heidelberg ihr Studium in den Fächern „Politik“ und „Psychologie“ – eine interessante, nicht alltägliche Mischung.

„Aber in Peru war ich nicht zum letzten Mal!“ bekräftigt die Absolventin der Bruchsal Käthe-Kollwitz-Schule.

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